Meine erste Waldübernachtung

Es war soweit, ich musste es einfach tun. Ich war immer gerne im Wald unterwegs und ich wollte gerne einmal schön alleine im Wald übernachten. Mitten in der Natur, nachts mit den Tieren und morgens mit dem Sonnenaufgang und den Vögeln aufwachen. Nachdem ich mir meine Hängematte zugelegt hatte, was es daran, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Das Video zu diesem Ausflug findest du auf Youtube unter diesem Link in einem extra Fenster!




Gedacht, getan. Schnell hatte ich alles notwendige in meinen Rucksack gepackt und schon war ich auch schon auf dem Weg in den Wald nebenan, der nur in einigen hundert Metern Entfernung von meinem Zuhause begann. Erst lief ich etwas ziellos die Wege umher und schaute mich nach einer geeigneten Stelle um, konnte jedoch nichts passendes finden, dann hatte ich die zündende Idee und war auch schon auf dem Weg dorthin.

Schon hatte ich meinen ersten Waldübernachtungsplatz gefunden, samt zwei Bäumen zwischen die ich meine Hängematte spannen konnte.


Für mein erstes Hängemattensetup war ich auch recht fix fertig mit dem Aufbau von Tarp und Hängematte, jetzt hieß es für mich erstmal was zum Essen machen, ein bisschen chillen und mich mental auf die Nacht vorbereiten. Kann ich sowieso jedem empfehlen, sich geistig darauf voll einzulassen und sich auch darauf einzustellen auf eine Nacht alleine im Wald. Aber die Erfahrung lohnt sich, man sollte jedoch schon sehr naturverbunden sein und sich auch gerne darin aufhalten. Fix noch was schönes zu essen bebrutzelt, bisschen gechillt, die Natur genossen und ich war bereit für meine erste Nacht im Wald alleine.



Dann war sie da, meine erste Nacht alleine im Wald. Es wurde dunkel, stockdunkel. Die Vögel hörten auf zu zwitschern und auch sonst gab es kaum noch Geräusche. Es war dunkel und still. Mein Unterbewusstsein war glockenwach und lokalisierte jedes noch so kleine Geräusch. Da alles neu für mich war, konnte ich jedoch kaum etwas zuordnen. Ich versuchte zu schlafen und schon bald fing es auch schon an.
Äste knackten. Da es mucksmäusschenstill im Wald war hörte man das diverse Knacken von Ästen gefühlt in einem Kilometer Entfernung. Kein Zweifel, das knacken der Äste kam, weil sich größere Tiere nun im Wald bewegten. Da, nun knackte es ziemlich nahe und es kam näher. Ich sah absolut nix, es war finster, aber das knacken kam näher. Ich klatschte ein paar mal in die Hände und schnalzte mit der Zunge, das knacken entfernte sich wieder und war bald gänzlich verschwunden.
Ich versuchte wieder zu schlafen, doch mein Unterbewusstsein befand sich in einer Art permanentem Alarmzustand. Jetzt nichts was mich beunruhigte oder nervös machte, aber ich war glockenwach und trotzdem müde, bei jedem kleinstem Geräusch versuchte das Unterbewusstsein, das Geräusch einzuordnen. Und schon knackten wieder Äste und diesmal knackten sie ziemlich nahe. Ich war wach und klatschte ein paarmal kräftig in die Hände. Anstatt sich das knacken wie vorher entfernte, bekam ich zur Antwort eine Mischung aus einem sehr tiefen Schnauben und Grunzen. Und es hörte sich (zumindest damals :-) )gefühlt direkt neben mir an. Natürlich war es wohl mindestens dreissig Meter entfernt, aber nachts im Wald hört man alles, und das auch recht laut. Ich klatschte nochmal, wieder das tiefe Schnaubgrunzen. Meine Nackenhaare standen senkrecht. ich klatschte nochmals paarmal laut, immer wieder diesselbe Antwort und sie kam gefühlt näher, die Antwort.
Jetzt wurde ich doch ziemlich unentspannt. Es war nachts, stockdunkel, ich alleine, mitten im Wald. Und da kam etwas großes immer näher und es schnaubgrunzte tief wie ein Bär, so hörte es sich an. Natürlich war es einfach nur ein Wildschwein, aber es war dunkel und sehr unheimlich.
ich machte meine Lampe an und fuchtelte wild und laut rufend und singend in die Richtung aus der das unheilvolle Schnaubgrunzen kam, mindestens eine Minute lang unterhielt ich sämtliche Waldbewohner im Umkreis von einem Kilometer gefühlt. Ich hielt inne. Das knacken der Äste war weiter weg und schliesslich verschwand es ganz. Ich entspannte langsam wieder, zur Sicherheit bewaffnete ich mich mit meinem Moraknive,legte es jedoch schnell wieder weg, weil ich zur Erkenntnis kam, das dies totaler Schwachsinn ist. Ich war auch mittlerweile wieder ruhig und entspannt, nach meiner lautstarken Licht- und Gesangseinlage wusste nun auch der letzte Waldbewohner, das ich, ein Mensch hier im Wald rumlag und hatte somit auch für die restliche Nacht kein knacken der Äste mehr hier in meinem damaligen Dunstkreis.
Tatsächlich schlief ich auch nochmal kurz ein, war aber auch genauso schnell wieder wach und schon dämmerte es auch schon. Schnell begannen sämtliche Vogel des Waldes fast wie auf Kommando ein beeindruckendes Konzert hinzulegen. Ich genoß das morgendliche Vogelkonzert und die Stimmung des Waldes noch eine Weile und begann dann langsam zusammenzupacken.
Auch verteilte ich wieder die Äste und Blätter am Boden, so das nichts an meinen Aufenthalt hier erinnerte und dann machte ich mich müde, aber glücklich über diese tolle Erfahrung erlebt zu haben, wieder auf den Heimweg in die Zivilisation.

Das war eine wirklich tolle erste Waldübernachtung, an die ich mich noch sehr lange zurückerinnern werde. Mittlerweile hab ich schon ein paar mal alleine da draussen geschlafen, man kennt die Geräusche und auch sonst weiß ich nun worauf ich bei der Auswahl des Lagerplatzes achten muss. Jetzt im nachhinein ist mir aufgefallen das dort zwei, drei Tierpfade direkt vorbeiführten. Das sollte natürlich nicht sein bei der Wahl des Platzes, damals konnte ich es jedoch noch nicht deuten und erklärt das anrücken der Tiere in meine direkte Nähe.

Wenn du dir das ganze Video auf Youtube zu meiner ersten Waldübernachtung ansehen möchtest, dann kannst du das über diesem Link tun, es öffnet sich dann das Video auf Youtube in einem extra Fenster!
Ich hoffe, mein Beitrag zur ersten Waldübernachtung hat dir gefallen und vielleicht auch ein bisschen neugierig gemacht. ! Sieh dich gerne noch ein bisschen weiter hier um auf meiner Webseite, ich sag schon mal Tschüss und bis zum nächsten Beitrag :-) !


Foto-Gallerie Meine erste Waldübernachtung