Meine Wanderung über den Bergrücken Knutshoe am Rande des Jotunheimen Nationalpark !
Ich war 14 Tage mit Zelt und Auto unterwegs in Norwegen, auf meinem Wunschprogramm stand unter anderem die Besteigung des Bergrückens Knutshoe, der sich am Rande des Jotunheimen Nationalparks befindet!
Das Video zu dieser Tour über den Bergrücken Knutshoe findest du auf Youtube unter
diesem Link in einem extra Fenster!
Viel hatte ich auf Youtube recherchiert über den Knutshoe, Zeit hatte ich ja genug, da mich Covid19 2 Jahre davon abgehalten hat, meine ersehnte Tour zu starten. er erschien mir optimal.
Für mein Leistungsniveau nicht zu anspruchsvoll, aber dennoch fordernd genug, das es ein schönes Tagesabenteuer werden kann, und ich wurde nicht enttäuscht. Es war eine der besten Touren, die ich gemacht habe!
Los ging es gleich früh morgens, da mir eine mehrstündige anspruchsvolle Wanderung bevorstand. Am Parkplatz angekommen, der erste kleine Schock. der offizielle Parkplatz, war prall gefüllt, und auch die Straßenseiten waren schon schön zugeparkt.
Den Parkplatz findest du auf GoogleMaps hier unter
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Okay, dachte ich mir, das kann ja was werden. Da ich mich gut informiert habe, wusste ich das ca. 1 oder 2 km unterhalb noch ein kleiner Parkplatz war. Ich bin auch vorher dran vorbeigefahren, aber hatte ihn gar nicht so wahrgenommen. Also zurück, und siehe da, bis auf 2 Autos niemand hier. Klar, man musste ja dann auch erstmal die 1 oder 2 km leicht bergauf die Straße entlang laufen, um zum eigentlichen Parkplatz zu kommen.
Aber das war mir egal, ich hatte ja schliesslich Zeit. Also schön eingeparkt, den Rucksack mit ausreichend Wasser und bisschen Essen gefüllt und schon tappte ich auch schon die Straße entlang immer leicht bergauf zum Startpunkt.
Notiz vorab: Trotz des vollen Hauptparkplatzes war tatsächlich auf dem Knutshoe so gut wie gar nix los, insgesamt habe ich während der Tour vielleicht 8 oder 9 Menschen gesehen!
Und schon ging sie los die Tour und da lag er auch schon vor mir, der Bergrücken Knutshoe. Ich ahnte was auf mich zukam, als ich den Rücken das erste mal in natura sah.
Ein steiniger schmaler Weg führte mich ein wenig bergab, ich musste eine kleine Holztreppe überqueren, weiter ging es über eine Brücke die über einen Fluß führte und da war ich auch schon am Knutshoe angekommen. Ich hatte schon einigen Respekt vor dieser Tour bekommen und machte mich weiter auf den Weg, auch weil man auf einer Tafel im Vorfeld gefragt wurde ob man auch wirklich fit genug für diese Tour sei.
Ich war es und wollte diese Herausforderung! Challenge angenommen!
Natürlich ging es bergauf, den ersten Schweiß trieb es mir auf die Stirn und schon war ich an der ersten Passage angekommen, auf die an der Tafel hingewiesen wurde.
Okay dachte ich mir, damit hab ich jetzt nicht gerechnet und mein Respekt vor dieser Tour wurde damit auch gleich bestätigt.
Vor mir lag eine mehr oder weniger senkrechte Kletterwand von wenigen Metern Höhe, die aber erstmal überwunden werden musste. Und da war nichts zum absichern oder zum umgehen, hier musste man hinauf, im Klettermodus. Oder man kehrte wieder um, wenn man es sich nicht zutraute.
Letzteres war für mich keine Option, also setzte ich meine alten Knochen in die Wand und arbeitete mich die paar Meter hoch im Freeclimbing. Geschafft!
Kurze Verschnaufpause und weiter ging es langsam aber stetig bergauf. Da der Bergrücken Knutshoe aus mehreren Hügeln bestand, überwand ich nun einen nach dem anderen, die Backen immer weiter aufblasend, da es stetig bergauf ging.
Aber die Aussichten je weiter ich nach oben mich arbeitete, entschädigten jede Mühe und Anstrengung. Einfach bombastisch, der Fernblick auf das umliegende Terrain!
Weiter ging es vorwärts und bergauf!Die Beine wurden langsam weich, ab und zu wanderte man recht nahe am Rande des Rückens und man konnte nach unten ins Tal sehen. Herrlich einfach!
Aber man bekam dabei auch eine Vorstellung von der Höhe, auf die man sich geschraubt hatte. Das sah von unten gar nicht so aus!
So langsam müsste ich doch endlich oben angekommen sein, dachte ich mir und dann lag der letzte Hügel auch schon vor mir. da wusste ich, hier muss ich zur Ziege werden und ich sollte recht behalten.
Immer wieder genoß ich die Aussicht auf das umliegende Terrain, es war einfach umwerfend. Nun konnte ich auch den großen See Gjende sehen, und den darüberliegenden Bessegengrat, einen der beliebtesten Wanderwege in Norwegen.
Also los gings, frohen Mutes stapfte ich dem letzten großen Hügel des Knutshoe entgegen, denn wo es hinauf geht, geht es auch wieder bergab, und das war nach diesem letzten Berg erreicht!
Steil ging es hinauf, ich orientierte mich an den abgetretenen Spuren meiner Vorgänger wie ich am besten nach oben kam, und es war wirklich sehr steil, was von unten gar nicht so danach aussah.
Dann stand ich vor der zweiten Kletterpassage, auf die auf der Tafel hingewiesen wurde. Eine fast senkrechte Wand ohne Weg, ca 15m bis 20m lang. Hier musste man sich mit Händen und Füßen nach oben hangeln.
Ich geb zu, mulmig war mir schon dabei, aber Angst ist nur eine Illusion, also zog ich mich Meter für Meter nach oben, nicht nach unten schauend, immer das Ziel den Gipfel vor Augen.
Geschafft!Puuh, das hatte es in sich! Ich kann mir gut vorstellen, das hier der eine oder die andere schon abgeschreckt wurde und umgekehrt ist. Nach einer kurzen Pausen ging es die Letzten Meter hoch zum Gipfel!
Angekommen, ein wirklich geiler Rundumblick hatte man hier auf das umliegende Land. Ich verweilte eine zeitlang, genoß meinen Triumph über den Bergrücken, weidete mich an den Aussichten und machte mich an den Abstieg, der auch hier immer wieder Passagen hatte, bei denen man aufpassen musste.
Aber es ging bergab voran, und dann am Ende eines schmalen Pfades, der seitlich vom Bergrücken steil nach unten führte, war ich wieder am Boden, auf dem Weg der seitlich am Bergrücken vorbei zum Anfang führte!
Glücklich aber müde von meinem Ritt über den Bergrücken machte ich mich auf die letzten Kilometer dieser Tour. Es ist schön wirklich sehr schön, sich in dieser beeindruckenden
Kulisse sich fortzubewegen. Langsam schlängelte sich dieser Weg am Bergrücken Knutshoe entlang eines Sees und ausgedehnten Flußbetts Richtung Ausgangspunkt. Zwischendurch ging es durch kurze
Waldvegetation wieder durch Moose und Flechten, zur linken den Bergrücken, rechts davon das Tal in dem wir uns befinden. herrlich, wenn da nur nicht die nervenden Moskitos wären.
Sobald man stehen bleibt, am besten bei Windstille kommen sie auch schon angeschnurrt. Also immer weiter, heißt die Devise. Langsam ging mir auch das Trinken aus, aber weit war es nicht mehr.
Geschafft, am Parkplatz angekommen, glücklich aber auch müde, löschte ich erstmal meinen Durst und sammelte mich ein wenig.
Mein Fazit:
Diese Tour ist wirklich sehr lohnenswert! Solltest du einmal in der Nähe des Jotunheimen Nationalpark sein, mache diese Tour, du wirst es nicht bereuen! Von schönen Weitblicken, über kleine Kletterpassagen und schönem Wandern ist wirklich alles dabei!
Allerdings solltest du diese Tour nicht bei Regen machen, wenn die Felsen nass und rutschig sind, das könnte unentspannt werden. Mir wird diese Tour jedenfalls lange in Erinnerung bleiben.
Wie gesagt, sollte dein Interesse geweckt sein, kannst du dir diese Tour auch auf Youtube unter
diesem Link in einem extra Fenster ansehen!
Ich hoffe, mein kleiner Einblick hat dir gefallen, bis dann, zur nächsten Tour! Beste Grüße Ralf
Foto-Gallerie für die Wandertour über den Knutshoe am Jotunheimen Nationalpark
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